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Unfallkasse Rheinland-Pfalz | Clever in Sonne und Schatten


Clever in Sonne und Schatten

Wie Kinder selbst zu Sonnenschutzexpertinnen und -experten werden können


Dass es wichtig ist, unsere Haut vor zu viel Sonne zu schützen, das wissen in-
zwischen alle. Auch immer mehr Bildungseinrichtungen erkennen die Gefahr
und integrieren das Thema Sonnenschutz in ihren Einrichtungen.
Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz ist hier aktiv – seit 2022 unterstützt sie im
Rahmen einer Partnerschaft die bundesweite Verbreitung der „Clever in Sonne
und Schatten“-Programme für Kitas und Grundschulen (Klassen 1 und 2), die vom Präventionszentrum des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) in Dresden entwickelt wurden. Das Besondere daran: Die Kinder werden hier ganz spielerisch selbst zu Expertinnen und Experten in Sachen Sonnenschutz.

Besonders Kinderhaut ist gefährdet

Wir brauchen die Sonne zum Leben. Doch zu viel Sonne hat auch ihre Schattenseiten: Die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) kann unsere Haut und Augen schädigen; Verbrennungen, ein Sonnenstich oder sogar Hautkrebs können die Folgen sein. Besonders Kinderhaut ist gefährdet, da sie empfindlicher ist als die der Erwachsenen. Das liegt daran, dass die Stammzellen dichter unter der Hautoberfläche liegen und damit schneller geschädigt werden können. Zudem ist der Eigenschutz der Haut erst ab dem zwölften Lebensjahr vollständig entwickelt. „Wenn die UV-Strahlung in die Zellen eindringt, können sie langfristig geschädigt werden“, erklärt Melanie Glausch vom Präventionszentrum des NCT/UCC. Hier wurden die Krebspräventionsprogramme „Clever in Sonne und Schatten“ für Kitas und Grundschulen entwickelt. Sie sind Teil der Kampagne „Clever in Sonne und Schatten“, in der die Deutsche Krebshilfe gemeinsam mit dem NCT/UCC, der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e. V. und dem Projekt „Die Sonne und Wir“ an der Universität zu Köln/Uniklinik Köln mit kostenlosen Informationsmaterialien Ärztinnen und Ärzte, Eltern, Kitas und Schulen unterstützt, um bereits die Jüngsten zum richtigen Sonnenschutzverhalten anzuleiten.

Das Trügerische: Die Folgen der übermäßigen Sonneneinstrahlung werden erst später sichtbar, oft sogar erst nach Jahrzehnten. Wann und ob sich die Schädigung der Haut durch zu viel Sonne einmal zu Hautkrebs ausarten kann, ist dabei von vielen Faktoren abhängig. „Man spricht immer von einem ‚Sonnenkonto‘ der Haut: Die UV-Exposition summiert sich einfach über die Lebenszeit“, so Glausch. Und die Gefahr, zu viel Sonne abzubekommen, nimmt zu. Schon aus dem einfachen Grund, weil es in den vergangenen Jahren immer mehr Sonnentage gab und sich der Trend wahrscheinlich fortsetzen wird. „So bekommen wir auch immer mehr UV-Strahlung ab, wenn wir unser Verhalten nicht anpassen“, so die Präventionsexpertin.

Positiv bewertet Glausch, dass die Verantwortlichen in Kitas und Schulen das Problem erkannt haben und sich aktiv für mehr Sonnenschutz in ihrer Einrichtung einsetzen. Doch ein Problem bleibt: Noch viel zu oft wird der Sonnen- und UV-Schutz vor allem mit sommerlicher Hitze assoziiert. „Aber, wenn im April die Sonne scheint, ist der Sonnenschutz ebenso wichtig“, betont Melanie Glausch. „Wir empfehlen immer, den UV-Index abzurufen, der beispielsweise schon in vielen Wetterapps angeboten wird. Ab dem Indexwert 3 sollte man sich schützen, ab 8 ist besonderer Schutz notwendig. Bereits im März werden in Deutschland mancherorts Werte von 4 erreicht, im April sogar Werte bis 7.“


Sonnenschutz im Alltag integrieren

Um die Haut zu schützen, gibt es einfache Regeln. Sich im Schatten aufhalten, Sonnenhut mit Nackenschutz sowie
lange und luftige Kleidung tragen sind dabei der beste Schutz. Auf alle unbedeckten Hautflächen sollte noch Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50 aufgetragen werden – und das Nachcremen nicht vergessen! Das hört sich eigentlich ganz simpel an. Doch diese Maßnahmen im Alltag auch umzu-
setzen, ist eine ganz andere Sache.
Wie Sonnenschutz gut und nachhaltig funktionieren kann, erklärt die Präventionskampagne „Clever in Sonne und Schatten“. Sie richtet sich dabei jedoch nicht nur an Kinder-
tageseinrichtungen und Krippen, sondern unter anderem auch an Grundschulen, Ganztags- und Horteinrichtungen sowie berufliche Schulen, sportbetonte Schulen und Sport-
vereine. Die auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmten „Clever in Sonne und Schatten“-Programme unterstützen die Einrichtungen darin, Sonnenschutz einfach und nachhaltig in ihren Alltag zu integrieren. Mit den kostenfreien Materialien können bereits die Kleinsten altersgerecht und unterhaltsam für das Thema sensibilisiert und eine Strategie für effektiven Schutz vor zu viel UV-Strahlung entwickelt werden.

Das Programm „Clever in Sonne und Schatten für Kitas“ etwa setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: einer Projektwoche für Kinder – unter anderem mit dem Film „Clown Zitzewitz und der Sonnenschutz“ und Schattenplatzmarkierungen für junge „Schatten-Detektive“ – und einer interaktiven Teamweiterbildung auf DVD, die über die wichtigsten Aspekte zum Sonnen-
schutz informiert und bei der Erarbeitung einer kita-spezifischen Sonnenschutzstrategie unterstützt. Das Programm für Grundschulen sowie Ganztags- und Horteinrichtungen besteht aus unterhaltsamen Lehrmaterialien für Kinder und Info-
material für pädagogische Fachkräfte und Eltern. Anhand vielfältiger Gestaltungsmöglichkeiten lernen die Kinder in zwei Projektwochen die Eigenschaften der Sonnenstrahlen kennen und erarbeiten Maßnahmen zum Sonnenschutz.


 

Nur zu gern unterstützt die Unfallkasse Rheinland-Pfalz die „Clever in Sonne und Schatten“-Projekte, um diese auch in rheinland-pfälzische Bildungseinrichtungen zu tragen. Und der Start kann sich sehen lassen: Im Jahr 2021 waren es 42 Kitas, die die dazugehörigen Projektpakete angefordert haben, im vergangenen Jahr mit Start der Kooperation zwischen der Unfallkasse Rheinland-Pfalz und dem NCT/UCCwaren es schon 194 Kitas, die insgesamt 407 Projektpakete erhielten. Elf dieser Kitas dürfen sich nach dem erfolgreichen Projektabschluss nun „Clever in Sonne und Schatten“-Kita nennen. Auch in den Grundschulen im Land ist das Projekt angekommen, wenn auch zögerlicher als in den Kitas: 45 Grundschulen ließen sich im vergangenen Jahr 94 Projektpakete schicken, und gerne können es in diesem Jahr noch viel mehr werden.

Denn: „Das Programm ist wahnsinnig vielfältig und gut durchdacht. Man merkt: Da sind Experten und Expertinnen am Werk“, lobt Anna Lisa Scharek von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Besonders gefällt ihr, dass das Thema Sonnenschutz bei „Clever in Sonne und Schatten“ auch in die Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern einfließt. „Es sind außerdem sehr schöne Ideen dabei, wie man kleinen Kindern den Sonnenschutz näherbringen kann“, so Scharek. Etwa durch Lieder, Spiele oder Experimente. Dass es funktioniert, bestätigt Präventionsexpertin Melanie Glausch: Schon die Kleinsten machen gerne mit und greifen, wenn es raus in die Sonne geht, automatisch nach ihrem Sonnenhut oder signalisieren, dass sie gerne eingecremt werden wollen. Eine wissenschaftliche Studie nach höchsten Qualitätsstandards belegt die nachhaltige Wirksamkeit des Programms. Dafür wurden die Initiatorinnen und Initiatoren des Programms mit dem renommierten Hufeland-Preis für Präventivmedizin ausgezeichnet.

Kitas, Krippen, Tagespflegeinrichtungen, besonders aber auch Grundschulen sowie Ganztags- und Horteinrichtungen in Rheinland-Pfalz, die das Thema Sonnenschutz stärker in ihren Alltag integrieren und die Kinder zu Sonnenschutzexpertinnen und -experten machen wollen, können gerne bei „Clever in Sonne und Schatten“ mitmachen. Weitere Informationen sind unter www.ukrlp.de, Webcode b2027, zu finden. Und die Teilnahme lohnt sich: Alle Einrichtungen, die das Programm erfolgreich abgeschlossen haben, können sich für den Präventionspreis der Unfallkasse Rheinland-Pfalz bewerben. Zu gewinnen gibt es bis zu 1000 Euro als Zuschuss für einen Schattenbaum für das Außengelände oder für ein Sonnensegel.

Und die Teilnahme lohnt sich:
Alle Einrichtungen, die das Programm erfolgreich abgeschlossen haben, können sich für den Präventionspreis der Unfallkasse Rheinland-Pfalz bewerben. Zu gewinnen gibt es bis zu 1.000 Euro als Zuschuss für einen Schattenbaum für das Außengelände oder für ein Sonnensegel.

Informationen rund um das Thema "Sonne und Sonnenschutz", den Präventionspreis und die Programme "Clever in Sonne und Schatten" finden Sie hier:

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