Engagement gegen Drogen zahlt sich aus
Warum Sucht und Suchtprävention auch für Arbeitgebende wichtige Themen sind
Alljährlich am 26. Juni sensibilisiert der Weltdrogentag, auch unter der Bezeichnung „Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr“ bekannt, für die Gefahren, die von Drogen, Alkohol und missbräuchlich verwendeten Medikamenten ausgehen. Kampagnen, Aufklärungsarbeit und Aktionen sollen (nicht nur) an diesem Tag das Bewusstsein in der Bevölkerung für die negativen Folgen des Drogenkonsums schärfen und Maßnahmen zur Bekämpfung des illegalen Drogenhandels fördern. Im Fokus stehen dabei alle Arten von Drogen – sowohl illegale Substanzen wie Kokain, Heroin und Metamphetamin als auch legale Substanzen wie Tabak, Alkohol, Cannabis und missbräuchlich verwendete Medikamente.
Warum sollten besonders auch Arbeitgebende dem Thema „Sucht und Suchtprävention“ Aufmerksamkeit schenken und den Weltdrogentag hierfür als Anlass nutzen?
Arbeitgebende haben viele gute Gründe, dem Thema Beachtung zu schenken. Zum einen wegen des Themenkomplexes Gesundheit und Produktivität: Der Konsum von Drogen kann die Leistung von Mitarbeitenden beeinträchtigen und zu Fehlzeiten führen. Ein bewusstes Engagement gegen den Konsum von Suchtmitteln kann im Umkehrschluss die allgemeine Gesundheit der Mitarbeitenden fördern und damit den Erfolg der Organisation sichern.
Ein weiteres gutes Argument ist die Sicherheit am Arbeitsplatz. Denn durch den Konsum von Suchtmitteln erhöht sich das Risiko für Unfälle. Vor allem im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen können Unfälle fatale Folgen haben. Wichtig ist hierbei das Bewusstsein dafür, dass der Konsum nicht nur Gesundheitsgefahren für diejenigen mit sich bringt, die die Drogen konsumieren, sondern auch für andere.
Prävention und Aufklärung tragen zur Sicherheit aller bei! Hier sind sowohl Arbeitgebende als auch Führungskräfte und alle Mitarbeitenden in der (gesetzlichen) Pflicht, mitzuwirken. Neben der Aufklärung für alle ist auch die Unterstützung von Betroffenen wichtig. Viele Menschen kämpfen mit Suchtproblemen – oft unbemerkt. Ein offenes und unterstützendes Arbeitsumfeld kann Betroffenen helfen, möglichst frühzeitig Unterstützung zu finden. Eine Kultur des Vertrauens, in der alle hinschauen, und die Bereitschaft, offene und ehrliche Gespräche zu führen und zuzulassen, ergänzt durch das Angebot von Programmen zur Beratung oder zur Prävention – all das schafft eine Basis, um Suchtprobleme anzugehen.
Nicht zu vergessen sind die soziale Verantwortung und ihre Implikationen für das Image des Unternehmens. Will heißen: Eine Organisation, die sich für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden einsetzt, wird sowohl von den eigenen Mitarbeitenden als auch von Außenstehenden positiv wahrgenommen. Dadurch kann sie Mitarbeitende langfristig binden und leichter neue Fachkräfte gewinnen. Gleichzeitig erhält die Organisation positive öffentliche Aufmerksamkeit und kann dadurch als Vorbild für andere Organisationen fungieren.
Ein bewusster Umgang mit dem Thema „Sucht und Suchtprävention“ kann also langfristig zu einem gesünderen, sichereren und produktiveren Arbeitsumfeld führen und zum Unternehmenserfolg beitragen.
Was können Arbeitgebende konkret tun?
Es gibt viele sinnvolle Aktionen, die Arbeitgebende (nicht nur) zum Weltdrogentag umsetzen können. Ziel dieser Aktionen sollte es sein, das Bewusstsein der eigenen Mitarbeitenden für die Suchtprävention zu schärfen, die Verantwortung jedes Einzelnen aufzuzeigen und betroffene Mitarbeitende zu ermutigen, Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Folgende Aktionen sind hierzu denkbar:
- Informationskampagnen: Arbeitgebende können Informationsmaterialien bereitstellen – egal, ob gut sichtbar im Gebäude oder digital. Dafür bieten sich Poster, Broschüren oder E-Mails mit Fakten zum Drogenmissbrauch, zu Präventionsmaßnahmen und Anlaufstellen an. Tipp: Die DGUV-Broschüren „Suchtprävention in der Arbeitswelt“ und „Umgang mit Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit“ können Sie auf der DGUV-Homepage herunterladen.
- Vorträge und Workshops: Fachleute aus der Suchtprävention oder Medizin können eingeladen werden, um über Risiken, Früherkennung und Hilfsangebote zu sprechen (auch digital).
- Gesundheitsförderung: Programme zur Stressbewältigung, zu gesunder Lebensweise und zu alternativen Bewältigungsstrategien können dabei helfen, riskantes Verhalten zu reduzieren.
- Beratungsmöglichkeiten: Ein internes oder externes Beratungsangebot kann Mitarbeitenden helfen, sich bei Problemen vertraulich und gegebenenfalls anonym Unterstützung zu holen.
- Betriebliche Richtlinien: Arbeitgebende sollten klare Regeln zum Umgang mit Suchtmitteln am Arbeitsplatz aufstellen, diese deutlich kommunizieren, selbst verbindlich leben und deren Einhaltung von den Mitarbeitenden einfordern. Der Weltdrogentag eignet sich besonders gut, um immer wieder auf die Regelungen und die gewünschte Kultur rund um das Thema „Sucht und Suchtprävention“ aufmerksam zu machen.
- Interaktive Aktionen: Ein Aktions- oder Gesundheitstag zum Thema „Sucht- und Suchtprävention“ mit Informationsständen, Rauschbrillen, einer Challenge zur Förderung gesunder Gewohnheiten oder Ähnliches schafft große Aufmerksamkeit und bietet gute Möglichkeiten zur Sensibilisierung und zum „Ins-Gespräch-Kommen“. Auch hier bietet es sich an, mit Fachleuten zusammenzuarbeiten.
Informationen rund um die Rechte und Pflichten sowohl von Arbeitgebenden als auch von Arbeitnehmenden finden Sie im Bereich Betriebliche Suchtprävention auf unserer Homepage.
Drogen können sowohl körperliche als auch psychische und soziale Probleme verursachen. Die größten Risiken bestehen unter anderem in:
- Abhängigkeit und Sucht: Viele Drogen führen zu einer starken körperlichen oder psychischen Abhängigkeit. Sie ist schwer zu überwinden und häufig mit schweren Schicksalen verbunden.
- Gesundheitliche Schäden: Drogen können das Herz-Kreislauf-System, das Gehirn und andere Organe schädigen. Langfristiger Konsum kann zu schweren Erkrankungen führen.
- Psychische Auswirkungen: Häufige Folgen des Drogenmissbrauchs sind Angstzustände, Depressionen, Psychosen und Halluzinationen.
- Wirtschaftliche und soziale Folgen: Sucht kann zu Arbeitsplatzverlust führen, finanzielle Probleme verursachen und Beziehungen zerstören.
Gefährliche Wechselwirkungen: Eine Überdosis oder der Konsum mehrerer Substanzen gleichzeitig kann lebensbedrohlich sein.