Schöne neue Arbeitswelt?!
Ein Interview mit Michael Kaspers (Kreisverwaltung Cochem-Zell) zur „Digitalen Transformation in der Arbeitswelt“
1. Seit 2013 sind sie Modellkommune für E-Government, inzwischen auch erfolgreich pilotiert, u. a. mit dem Ergebnis des digitalen Bürgersportals Cochem-Zell. Was waren wesentliche Meilensteine im Prozess?
Als ein wesentlicher Meilenstein ist hier unser Breitbandkonzept zu nennen, welches der Bewerbung zur Modellkommune E-Government vorausgegangen ist. Damit haben wir die Basis für einen gut funktionierenden Internetzugang für unsere Bürger geschaffen. Ohne diese breite Basis wäre die Nutzung des Bürgerportals nicht vollumfänglich gesichert gewesen.
Dann ist die Bewerbung und die Auswahl als Modellkommune E-Government selbst zu nennen. Und in diesem Zusammenhang, der Wille zur interkommunalen Kooperation beginnend mit der gemeinsamen Bewerbung durch den Landkreis Cochem-Zell, die Verbandsgemeinde Kaisersesch und exemplarisch für die Ortsgemeinden, die Ortsgemeinde Gameln. Damit wurden die Grundlagen für ein behördenübergreifendes, medienbruchfreies Online-Angebot an Verwaltungsleistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen mit Integration von Leistungsbeschreibung/-findung, Antragsmanagement, Bezahlservice / Payment, Authentifizierung und Nutzerkonto geschaffen.
2. Wie war der Prozess für die Belegschaft?
Die Belegschaft wurde nach der Auswahl zur Modellkommune in viele Prozessschritte eingebunden. Sei es bei der Digitalisierung von Prozessen selbst, welche ohne die fachliche Unterstützung durch die jeweiligen Sachbearbeitenden nicht möglich war, bis hin zu Vorschlägen zu Marketingmaßnahmen hinsichtlich Slogans oder der Internetadresse des Bürgerportals. Dem Prozess der Digitalisierung stand die Belegschaft dabei unterschiedlich gegenüber. Bestehende Skepsis konnte größtenteils im Laufe der Umsetzung aus dem Weg geräumt werden.
3. Was kommt in Sachen Digitalisierung in den kommenden Jahren auf Ihre Verwaltung zu?
575 E-Government-Dienstleistungen enthält der Umsetzungskatalog des Onlinezugangsgesetzes.
Diese sind von Bund, Ländern und Kommunen bis Ende 2022 umzusetzen. Die Zahl macht deutlich, welche Mammutaufgabe zu bewältigen ist, aber auch, welches Optimierungspotenzial dahintersteckt. Durchschnittlich werden in den kommenden Jahren rund 20 Prozent der kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Diese Entwicklung wird den Mangel an Fachkräften insgesamt weiter verschärfen. Die Optimierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist ein Mittel, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
4. Was können die Teilnehmenden in Ihrem Workshop erwarten?
Der Workshop trägt die Überschrift „Digitalisierung und neue Technologien“. Hier werde ich unter anderem das Thema „Digitale Transformation in der Arbeitswelt“ erläutern und dabei auf die Sichtweise der Belegschaft sowie der Bürgerinnen und Bürger eingehen sowie mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Digitalisierung.
Der Workshop „Digitalisierung und neue Technologien“ von Michael Kapsers findet innerhalb der digitalen Fachtagung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Unfallkasse Rheinland-Pfalz am 23. März 2021 statt. Neben diesem Workshop beschäftigt sich die Fachtagung mit dem Titel „Schöne neue Arbeitswelt“ mit Themen wie agilem Arbeiten, Zeit- und Raumflexibilisierung sowie neuen Formen der Führung.
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