Zwei Personen in Rückenansicht. Sie tragen Warnwesten und sind bei Dunkelheit auf einer verkehrsreichen Straße unterwegs.
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Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit

Unfallkasse Rheinland-Pfalz gibt Tipps fürs Gesehen-Werden

Mit dem Wechsel der Jahreszeiten verändert sich nicht nur die Natur, sondern auch die Bedingungen auf unseren Straßen. Jetzt im Herbst werden die Tage kürzer, das Licht diffuser, Nebel und Regen erschweren die Sicht. Gerade in dieser dunklen Jahreszeit steigt laut Statistischem Bundesamt die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich an. Besonders gefährdet sind dabei jene, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind – also auch Kinder und Jugendliche auf ihrem Schulweg. Sie laufen Gefahr, von anderen Verkehrsteilnehmenden zu spät oder gar nicht wahrgenommen zu werden.  

Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz ruft deshalb dazu auf, die eigene Sichtbarkeit aktiv zu verbessern – denn wer gesehen wird, ist sicherer unterwegs.

Warum Sichtbarkeit so entscheidend ist

Bei schlechten Lichtverhältnissen erkennen Autofahrende dunkel gekleidete Personen erst aus einer Entfernung von weniger als 25 Metern. Das ist fatal: Bei einer Vollbremsung mit Tempo 50 beträgt der Bremsweg etwa 28 Meter – zu spät, um noch rechtzeitig reagieren zu können. Helle Kleidung hingegen erhöht die Sichtbarkeit auf 40 bis 50 Meter. Noch besser sind reflektierende Materialien, die bereits aus 130 bis 160 Metern Entfernung wahrgenommen werden können – ein entscheidender Sicherheitsvorteil.

Das A und O: Kleidung, die ins Auge fällt

Vor allem die passende Kleidung kann dabei helfen, sichtbarer zu werden. Es gilt: Helle Kleidung tragen, denn die verbessert die Sichtbarkeit von Fußgängerinnen, Fußgängern und Radfahrenden auf 40 bis 50 Meter. Noch besser ist natürlich Kleidung mit reflektierenden Applikationen. Dadurch sind Personen bereits aus einer Entfernung von 130 bis 160 Metern zu sehen. Von Vorteil ist, dass Kinder- und Sportbekleidung oft schon mit reflektierenden Applikationen versehen ist. Wenn an der Kleidung zusätzliche Reflektoren angebracht werden – am besten an sich bewegenden Stellen wie Armen und Beinen – verstärkt sich der Sichtbarkeitseffekt sogar noch. 

Reflektoren gibt es zum Aufnähen oder Aufkleben. Beim Anbringen sollte auf eine gleichmäßige Verteilung der reflektierenden Applikationen rund um den Körper geachtet werden, um so eine 360-Grad-Sichtbarkeit zu gewährleisten. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Autoscheinwerfer die Reflektoren anleuchten. Besonders die untere Körperhälfte sollte nicht vernachlässigt werden, da diese zuerst von Fahrzeugscheinwerfern angestrahlt wird.

 

Sicherheitswesten: Ein Plus an Schutz

Eine Sicherheitsweste kann zusätzlich schützen. Die leuchtenden Farben und fest vernähten Reflektoren sind selbst bei schlechtesten Sichtbedingungen gut zu erkennen. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Warnweste der Norm EN ISO 20471 oder EN 1150 entspricht. Wichtig ist, die Weste immer geschlossen zu tragen, denn nur so sind sie aus jeder Richtung für andere Verkehrsteilnehmende gut zu sehen.

 

Oft unterschätzt: Taschen, Rucksäcke und Schulranzen 

In Sachen Sichtbarkeit sollten Taschen und Rucksäcke nicht vergessen werden. Sie sollten ebenso auffällig helle Farben und lichtreflektierende Flächen haben – auf der Vorderseite genauso wie an der Seite und an den Trageriemen. Und was ist mit dem Schulranzen? Mit einem Ranzen nach DIN-Norm 58124 sind Kinder auch in Sachen Sichtbarkeit auf der sicheren Seite.

Einen Überblick darüber, wie Schulkinder das Thema in Schule oder Kita spielerisch entdecken und dabei wichtige Gefahrenkompetenzen sammeln können, bietet die Experimentierkarte „Sichtbarkeit im Straßenverkehr“ (PDF-Datei) unseres Projekts „Kinder erforschen Sicherheit und Gesundheit“. Weitere Informationen zur Sichtbarkeit im Straßenverkehr erhalten Sie im DGUV-Video „Gut sichtbar im Dunkeln“ und in der Hintergrundinformation „Siehst du mich?“ des Schulportals „Lernen und Gesundheit“ der DGUV PDF-Datei).

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