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Unfallkasse Rheinland-Pfalz | Zweites BGM-Café


Austausch und Input im zweiten BGM-Café

Netzwerkveranstaltung der Unfallkasse bietet neues „Futter“ für BGM-Beauftragte der Verwaltungen und Betriebe im Land

Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitsbelastung, Personalgewinnung und -bindung, Suchtprävention und Fitness im Betrieb: Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BGM-Cafés der Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP) ist all das nicht neu. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist ihr tägliches Brot, und beim BGM-Café suchen sie Austausch, Input und neue Perspektiven.

Als Überschrift über dem BGM-Café steht diesmal das Schlagwort „Fachkräftemangel – Wie können wir ihm begegnen?“. Aus gutem Grund: Die Schwierigkeit, vakante Stellen zu besetzen, hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten in den Betrieben – an ihnen ist es schließlich, die Mehrarbeit durch fehlende Mitarbeitende auszugleichen. Das BGM muss dies adressieren und kann gleichzeitig auch ein probates Mittel sein, dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzutreten. Denn Betriebe, die mit BGM für ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld sorgen, können ihr Personal stärker binden und Vorteile bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitenden gewinnen.

Mit seinen Ausführungen zum Thema Fachkräftemangel mit Fokus auf ausländische Arbeits- und Fachkräfte gibt Marcel Mauer von der Bundesagentur für Arbeit die Richtung vor, die wenig später von Hanna Jones, der geschäftsführenden Gesellschafterin der regionalen Job- und Service-Plattform „Jobs for Moms“, noch einmal in andere Bahnen gelenkt wird. „Mütter sind der verborgene Fachkräfte-Pool“, so ihr Credo. Denn Mütter seien oftmals „gut ausgebildet und super qualifiziert“, arbeiteten wegen struktureller Hürden aber häufig weit unterhalb ihres Kompetenzniveaus und sähen für sich in Teilzeit weit weniger Perspektiven, im Job voranzukommen. Jones wirbt stattdessen für eine familienbewusste und individualisierte Personalpolitik. „Es ist alles eine Frage der Haltung“, betont die dreifache Mutter. Der Wandel sei ein langer Prozess. „Aber es lohnt sich, da dran zu bleiben.“

 

Dranbleiben, darüber spricht auch Christof Korn, interner Sozialberater und BGM-Beauftragter beim Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation. Vor rund zehn Jahren ist das Landesamt mit Unterstützung der Unfallkasse ins „Behördliche Gesundheitsmanagement“ gestartet. „Ist es nachhaltig? Tun wir die Dinge richtig?“ – das ist die Frage, die sich das Landesamt mit einem alljährlichen Gesundheitsbericht als Evaluationsmittel beantwortet. In diesem werden unterschiedliche Strukturen und Angebote im Rahmen des BGM zusammengefasst und als Wegweiser für die weitere Arbeit im BGM genutzt.

Um Erfahrungen aus erster Hand geht es anschließend auch bei der aktiven Mittagspause – hier ist Netzwerken angesagt. Sehr zur Freude von Sascha Knospe, denn genau dafür ist er heute zur Unfallkasse nach Andernach gekommen. Seit 13 Monaten ist er hauptamtlicher Betrieblicher Gesundheitsmanager bei der Kreisverwaltung Mainz-Bingen, bei der rund 1450 Mitarbeitende beschäftigt sind. Die BGM-Kooperation mit der UK RLP läuft hier seit Mai 2022, und eine wichtige Maßnahme, um das Konzept möglichst nachhaltig zu implementieren, war die Schaffung einer eigenen Stelle dafür. Knospe nahm die Herausforderung an und ist seitdem ganz bewusst das „Gesicht des BGM“ in der Kreisverwaltung. „Mich reizt es, die Projekte des BGM von A bis Z umzusetzen“, betont er. Und wo steht die Kreisverwaltung inzwischen? „Wir sind mittendrin“, erzählt Knospe. Aktuell wurden Moderierende für Ideentreffen ausgebildet, um Ansatzpunkte zu entwickeln, wie Belastungen entgegengewirkt werden kann. „Das wird ein relativ komplexes Projekt“, prognostiziert er.

Eine „alte Bekannte“ beim BGM-Café der Unfallkasse ist Orietta Richter, BGM-Beauftragte beim Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz. Hier startete die BGM-Kooperation mit der UK vor fünf Jahren. Wie läuft es aktuell mit dem BGM? „Gut. Könnte besser sein“, schmunzelt Orietta Richter, die gleich darauf einen großen Wunsch äußert: „Schön wäre es, langfristig alle Mitarbeitenden zu erreichen.“ Denn hier stockt es nach wie vor, und Corona und die damit einhergehende fortschreitende Digitalisierung haben es nicht einfacher gemacht. Das Format BGM-Café nutzt sie gerne, des Austauschs und des Inputs wegen. „Von der vergangenen Veranstaltung zum Thema ‚Resilienz‘ habe ich viel mitgenommen“, erzählt sie. Auch das Thema Fachkräftemangel interessiert sie. „Hier hoffe ich, für den Personalbereich etwas mitnehmen zu können.“

Dem Thema Fachkräftemangel widmet sich zum Abschluss des BGM-Cafés auch die „Ideen-Schmiede“, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gruppenweise untereinander und mit den Expertinnen und Experten der UK RLP ins Gespräch kommen – etwa zu den Herausforderungen im BGM, zur Mitarbeitendenbefragung MOLA oder zu Fitness im Betrieb. Resümierend ist das Team Gesundheit, Kultur und Arbeitsfähigkeit der UK RLP sich sicher: Dem Fachkräftemangel und den derzeitigen Herausforderungen der Arbeitswelt lässt sich nur mit menschen- und gesundheitsgerechten Arbeitsbedingungen begegnen. Für das BGM ebenso wie für Personal- und Organisationsabteilungen brauche es neue, kreative und innovative Lösungen, stets mit den Menschen im Fokus. Die Unfallkasse freut sich, ihre Mitgliedsbetriebe auf diesem Weg mit ganz unterschiedlichen Angeboten weiter zu unterstützen.

Haben Sie auch Interesse an Austausch und Veranstaltungen zu BGM? Schauen Sie gerne in unsere aktuellen Seminare zum BGM!